Döbeln im mittelsächsischen Hüggelland blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Ursprünglich als sorbische Siedlung gegründet, erlebte die Stadt seitdem eine sehr wechselhafte Geschichte, die von Machtwechseln, Zerstörung, industrieller Blüte, aber auch Niedergang geprägt war.
Die Geschichte Döbelns lässt sich grob in vier Abschnitte teilen:
- Mittelalter
- Renaissance/Barock
- Industriezeitalter
- Neuere Geschichte
Mittelalter
Die ersten Siedlungen im Gebiet des heutigen Döbeln entstanden im 8. Jahrhundert. Der Name des späteren Döbeln wurde ihm von Sorben verliehen, die die Siedlungen gegründet hatten.
Bereits ein Jahrhundert später begann allerdings die Besiedlung des Gebiets durch Deutsche, genauer gesagt durch die Ottonen (oder Liudolfinger), insbesondere durch Heinrich I, Herzog von Sachsen und König von Ostfrankreich.
Durch den Umbau des slawischen Burgwalls in die heutige Burg Döbeln (929) entstand die Stadt Döbeln, die am Fuße der Burganlage gelegen war und um 1350 erstmals urkundlich als Stadt verzeichnet ist.
Reinaissance/Barock
Döbeln wurde ab ca. 1439 immer wieder von Pestepidemien heimgesucht. Allein zwischen 1439 und 1643 sind neun Pestepidemien überliefert, wodurch die Bevölkerung stetig dezimiert wurde und sich nicht so stark entfalten konnte.
Nichtsdestotrotz entwickelte sich das lokale Handwerk bis zum 17. Jahrhundert stetig weiter. Wirtschaftliche Hauptaktivitäten waren vor allem die Tuchmacherei, die Leinweberei und die Hutmacherei.
Empfindliche Rückschläger erlitt Döbeln immer wieder durch Stadtbrände, von denen zwischen 1429 und 1730 allein sieben überliefert sind. Dies sorgte dafür, dass heutzutage kaum Bauten aus dem Mittelalter erhalten sind. Noch erhaltene Bauwerke haben allerdings von einer systematische Restaurierung profitiert.
Industrizeitalter
Während das Tuchmacherhandwerk bereits im Jahre 1902 seinen endgültigen Untergang in Döbeln erlebte, erlebte die Stadt seit 1846 durch die Erfindung der Eisenbahn einen Bedeutungszuwachs. War Döbeln zunächst ein Haltepunkt auf der Strecke Chemnitz- Riesa, bildet sie heute einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt auf der Strecke zwischen den Metropolen Dresden und Leipzig.
Neuere Geschichte
Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von der Roten Armee besetzt. In der Folge war Döbeln von den politischen Verhältnissen der DDR geprägt.
Mediale Aufmerksamkeit wurde Döbeln in den Jahren 2002 und 2013 zuteil, als Hochwasser große Teile des historischen Stadtkerns zerstörten. Zwischen den beiden Hochwasserkatastrophen und nach der Überschwemmung 2013 hat ein Restaurierungsprozess der überschwemmten Gebiete begonnen.